Verstehen wie Heilung stattfinden kann

Dieser Beitrag aus 2015 beschäftigt sich mit jenen Aspekten, die schwer Kranken Patienten – wider aller negativen Prognosen –  Heilung bescherten. 

Ein weiterer Beleg dafür, dass wir ein erweitertes Bewusstsein von den psychosozialen und ökologischen Zusammenhängen bezüglich unseres Verständnisses von Gesundheit und möglichen medizinischen Interventionen benötigen. 

Heilung beginnt mit einem in Liebe annehmenden Erkennen

In der angewandten Psychologie finden wir häufig den Hinweis wie wichtig es für den Ersten Schritt zu einer Veränderung ist, das anzunehmen was ist.  

Annehmen bedeutet, JA zu sagen und anzuerkennen, dass etwas so ist wie es ist. Es bedeutet zu fühlen, was gerade zu fühlen ist. Wenn es gelingt dies in Liebe zu tun, was bedeutet es an keine Bedingungen zu knüpfen, entfaltet es eine beeindruckende Kraft. Eine Kraft die Wege erkennen lässt, die Türen öffnet und die ein großes Potenzial für Heilung freisetzen kann. 

Doch wieso ist das so essenziell und wie kann man das überhaupt schaffen? Um das zu verstehen ist es hilfreich zu erkennen auf welche Weise wir dazu neigen Leid zu kreieren und umgekehrt, wann es gelingt diesem Gefühl des Leidens und den damit verbundenen Schmerzen, seien sie seelischer oder körperlicher Natur, zu entkommen. Dabei hilft ein kleiner Ausflug in die Welt der Mediation. In der Meditation geht es um das Stillen des Geistes. Doch der Geist hat die Neigung ziemlich unstet zu sein und so kommen die Gedanken besonders am Anfang scheinbar unaufhaltbar. Dabei richten sich diese Gedanken meist auf Dinge oder Themen die entweder mit der Vergangenheit oder der Zukunft zu tun haben. Wir überlegen zum Beispiel weshalb wir in einer Stresssituation so unklug reagiert haben und vielleicht was die anderen jetzt von uns denken oder wie wir jetzt dastehen und vielleicht auch das das unmöglich ist das wieder gerade zu biegen. Oder wir überlegen was wir noch alles zu erledigen haben und planen was wir die nächsten Tage oder Wochen alles schaffen wollen und vielleicht fühlen wir uns damit überfordert und fangen an zu zweifeln, fühlen uns unfähig und möchten am liebsten nur noch irgendwo hin entfliehen. An einen Ort wo alles Gut ist.

Das ist ziemlich gewöhnlich und wer schon einmal versucht hat zu meditieren, wird das kennen. Kommt man hingegen an den Punkt in dem der Geist sich beruhigt findet man so etwas wie ein Nichts, eine Stille, einen Ort des Seins ohne zu sein, einen sehr friedlichen und von einem Tiefen Gefühl der Verbundenheit und Liebe gekennzeichneten Zustand. Dort gibt es kein Leiden, weil es kein gestern und kein Morgen gibt. Es gibt nur das Hier und das Jetzt. 

Nun, im Alltag sind wir natürlich auch mit all den Dingen herausgefordert die wir zu erledigen haben und die wir auf die eine oder andere Weise erlebt und mehr oder weniger gut erledigt haben. Das ist OK und muss nicht zwangsläufig zu einem Zustand des Leidens führen. Doch wenn wir uns an diese vielleicht zweifelnden oder ängstlichen Gedanken aus dem Gestern oder Morgen hängen, wenn wir an Ihnen haften bleiben, bestimmen sie unser Sein und führen zu einem dauerhaft leidenden Zustand. Es ist das Anhaften an diese Gedanken und Gefühle, die uns leiden lassen. Ja, wir haben einen Fehler gemacht und ja, das war blöd und vielleicht haben wir damit jemanden verletzt oder können davon ausgehen, dass der oder die uns jetzt nicht mehr leiden kann! Ja das war blöd und können wir es nicht annehmen werden wir an diesem Gefühl kleben bleiben. Es wird uns im Traum, vor dem Einschlafen oder auch schon beim Erwachen begleiten und wir wissen nicht mehr wie wir ihm entkommen können. 

Doch was wäre wenn wir in der Lage wären anzuerkennen, das wir unvollkommen sind, das wir Fehler machen und das andere Menschen das auch tun. Was wäre wenn wir uns mit unserer Neigung uns ständig sorgen zu machen und ewig an uns zu zweifeln, annehmen könnten, uns nicht deswegen zu verurteilen und uns selbst zu lieben?

In Liebe anzunehmen das wir unvollkommen sind, das wir Fehler machen und das wir uns nicht davor schützen können das wieder zu machen. Denn das Leben ist was passiert während wir uns Vorstellungen machen. Es hat seinen eignen Rhythmus, seine eigene Dynamik. Nehmen wir also an was ist und tun das in dem wir uns dabei in liebe annehmend erkennen, kann daraus jeden Tag aufs neue ein Potenzial für Heilung, für ein Hier und Jetzt, und eine neue Freiheit entstehen.  Zum Schluss dieses kleinen Ausflugs noch eine poetische Version:

„Der Pfad der Wandlung“:

Durch das Tor eurer Schwäche findet ihr eure Stärke.
Durch das Tor eures Schmerzes findet ihr eure Lust und Freude.
Durch das Tor eurer Furcht findet ihr Sicherheit und Schutz.
Durch das Tor euerer Einsamkeit findet ihr eure Fähigkeit, Erfüllung, Liebe und Gemeinsamkeit zu erleben.
Durch das Tor eurer Hoffnungslosigkeit findet ihr wahre und berechtigte Hoffnung. 
Durch das Tor der Annahme eurer Kindheitsmängel findet ihr Erfüllung heute.

Eva Pierrakos

 

 

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